Bundesverdienstkreuz für Peggy Schirmer-Schmid
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitag im Schloss Bellevue sechs Personen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Darunter Peggy Schirmer-Schmid aus Ertingen. Steinmeier würdigte das besondere ehrenamtliche Engagement der Kreisbereitschaftsleiterin des DRK in der Corona-Pandemie – stellvertretend für viele andere, die sich für ihre Mitmenschen in dieser Ausnahmesituation einsetzen.
„Gelebte Solidarität – Engagiert in der Corona-Pandemie“: Unter diesem Motto würdigte der Bundespräsident in Berlin den außergewöhnlichen Einsatz von fünf Frauen und einem Mann mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik. Steinmeier führte bei der Festveranstaltung aus, dass in einer Ausnahmesituation wie der Corona-Pandemie Einsatz und Tatkraft gefordert sei. Das Engagement von Peggy Schirmer-Schmid sei dafür beispielhaft.
Die 49-jährige, die seit 2009 Kreisbereitschaftsleiterin im DRK-Kreisverband Biberach und seit 2018 als Landesdirektorin der Bereitschaften für mehr als 28.000 ehrenamtliche DRK-Helfer verantwortlich ist, hatte gleich zu Beginn der Krise die Quarantäneunterbringung für die aus Wuhan ausgeflogenen deutschen Familien organisiert und es geschafft, die belastende Situation auch für die Kinder erträglich zu gestalten.
Als es kurz darauf in Heinsberg zum ersten großen Corona-Ausbruch in Deutschland kam und das dortige DRK um Unterstützung bat, setzte sich Peggy Schirmer-Schmid ans Steuer eines Lastwagens und brachte 10.000 Masken nach Nordrhein-Westfalen. Nach kurzer Ruhezeit in einer Behelfsunterkunft kehrte sie zurück und setzte ihre Arbeit im DRK-Einsatzstab fort. Auch zu Beginn der zweiten Welle beeindruckte die Ertinger mit ihrem vorbildlichen Engagement. Sie konzipierte die Teststelle für Reiserückkehrer am Stuttgarter Hauptbahnhof und übernahm neben der Koordination auch immer wieder die Führung vor Ort.
Peggy Schirmer-Schmid bedankte sich bei Bundespräsident Steinmeier für die Wertschätzung und bezeichnete es als eine Ehre, das Verdienstkreuz am Band zu erhalten. „Diese Anerkennung erfüllt mich mit großer Freude.“ Sie nehme die Ehrung stellvertretend für die ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes im Landesverband Baden-Württemberg entgegen. Peggy Schirmer-Schmid kündigte an, dass die große Rotkreuzfamilie auch weiterhin Hoffnung und Zuversicht schenken werde. „Für uns, für unsere Familien, für unsere Mitmenschen.“
Rede von Fr. Schirmer-Schmid bei der Verleihung am 26.03.2021 im Schloss Bellevue
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
sehr geehrte Frau Büdenbender,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
ich bin überwältigt und – obwohl das weniger in meiner Natur liegt, sprachlos. Ich danke Ihnen Herr Bundespräsident für Ihre ehrenden Worte, vor allem für die Wertschätzung meiner Tätigkeit, welche Sie damit zum Ausdruck bringen. Mir wurde heute die Ehre zuteil, das Verdienstkreuz am Bande zu erhalten. Diese Anerkennung erfüllt mich mit großer Freude. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ich diese Würdigung auch stellvertretend für die rund 50.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes im Landesverband Baden-Württemberg entgegennehmen darf.
Die Herausforderungen der Pandemie haben uns vieles abverlangt und oftmals die Grenzen des Machbaren aufgezeigt. Doch egal wie komplex die Probleme, wie müde die Augen waren – den Kopf haben wir nie hängen lassen. Was uns vor allem im Führungsstab immer wieder aufs Neue angetrieben hat, war der unermüdliche Einsatz, das Engagement und der Tatendrang der unzähligen ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Wir haben gemeinsam dafür gekämpft, das Virus in den Griff zu bekommen. Vor allem aber, Hoffnung und Zuversicht zu schenken.
Das werden wir als große Rotkreuzfamilie auch weiterhin tun. Für uns, für unsere Familien, für unsere Mitmenschen. Ganz im Sinne des Urvaters der Rotkreuzfamilie Henry Dunant. Tutti Fratelli – wir alle sind Brüder.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, herzlichen Dank für Ihre Wertschätzung.