Das DRK öffnet Tafelläden
Nun können Menschen mit kleinem Budget wieder bei den Tafeln einkaufen. Der Kreisverband Biberach des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) öffnet die zuletzt geschlossenen Läden im Kreis wieder. Alle drei: Am 7. Mai war es in Bad Schussenried soweit. In Biberach wird der Laden am Mittwoch, 13. Mai, erstmals wieder geöffnet. In Riedlingen wird ab Samstag, 23. Mai, wieder Ware angeboten.
„Dass die Tafeln schließen mussten, hat die Corona-Wochen für manche noch viel schwieriger gemacht“, sagt Daniela Ruf, die beim DRK-Kreisverband Biberach den Bereich Sozialarbeit leitet. „Es war dringend notwendig, dass wir in dem Bereich wieder helfen können.“ Klar ist: Auch in den Tafelläden müssen Infektionsrisiken so gut wie möglich gesenkt werden, wie in jedem anderen Laden. Das DRK schützt hier ebenso seine Kundschaft wie auch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Läden betreiben.
Wie der Verkauf unter strengen hygienischen Bedingungen funktionieren kann, hat das Tafel-Team vom DRK am Donnerstag erfolgreich getestet. Bei der Wiedereröffnung in Bad Schussenried wurde überall für Abstand gesorgt: Im Vorfeld hat man den Laden umgestellt und einen separaten zweiten Raum geschaffen. Dort werden ab sofort die gespendeten Lebensmittel für den Verkauf vorbereitet, sortiert und mit Preisschildern ausgezeichnet. Draußen vor dem Laden wurde eine Wartezone eingerichtet, mit Markierungen am Boden, damit die Abstände auch eingehalten werden.
Eingelassen hat man immer nur zwei Kunden gleichzeitig, sie hatten einen Mundschutz und die Hände frisch desinfiziert. Auch das Team trug durchgehend Mundschutz und desinfizierte sich stetig. An der Kasse trennte ein transparenter Schutzvorhang die Kundschaft vom Verkaufsteam. Einkaufskörbe wurden nach jedem Besuch desinfiziert. Etwa 20 Kundinnen und Kunden konnte man in Schussenried auf diese Weise nach und nach versorgen.
„Es muss sich noch herumsprechen, dass die Tafel wieder geöffnet ist“, berichtet Daniela Ruf, die selbst dort war. „Einige unserer Kunden haben trotzdem den Weg zu uns gleich wieder gefunden.“ Was sie sehr schön fand: Die Regale waren beim ersten Termin bereits gut gefüllt. Das DRK hatte im Vorfeld die bisherigen Lieferanten angeschrieben oder besucht – und alle waren gleich wieder mit dabei und haben sich gefreut, dass es weitergeht, berichtet sie. „Ich bin selbst die Tour gefahren, um die gespendeten Waren für die Schussenrieder Tafel abzuholen. Es war wirklich schön zu erleben, wie die Leute reagiert haben und wie die Tafelarbeit auch jetzt von allen mitgetragen wird.“
In Biberach sind die vertrauten Lieferanten und Partner ebenfalls wieder mit an Bord, wenn am Mittwoch, 13. Mai, die Türen der Tafel um 11 Uhr erneut geöffnet werden. Auch hier hat das DRK vorab das Team gut vorbereitet. Denn unter den ehrenamtlichen Helfern sind einige nicht mehr die jüngsten: „Wir haben deutlich gemacht, dass Ehrenamtliche mit Vorerkrankungen oder erhöhtem Risiko erst einmal pausieren müssen“, berichtet Conny Weber, ehrenamtliche Kreissozialleitung beim DRK. „Wir betreiben die Läden in der nächsten Zeit mit einem kleineren Team. Das hat auch Vorteile – so können wir die Abstandsregeln besser einhalten.“
Einmal pro Woche sollen die Tafeln nun wieder geöffnet sein: in Biberach immer mittwochs von 11 bis 13:30 Uhr. In Bad Schussenried beginnt der Verkauf in der kommenden Zeit donnerstags immer um 16 Uhr – an Feiertagen gibt es einen Ausweichtermin. Ab 23. Mai öffnet die Riedlinger Tafel samstags um 11 Uhr.
Spontane Unterstützung für die Tafelläden kam von der Firma May Sonnenschirme aus Betzenweiler: Sie überreichte transparente Schutzvorhänge für alle drei Tafelläden. Die sind bereits an den Kassen und Brottheken im Einsatz, dort schützen sie die Menschen. „Eine tolle Idee, so etwas hilft uns natürlich, das Risiko zu verringern“, sagt Daniela Ruf. Sie und Conny Weber danken im Namen des DRK-Kreisverbands.