DRK Biberach feiert Richtfest der neuen Rettungswache
Baustelle auf dem Gesundheitscampus in Biberach verläuft bisher nach Plan.
Knapp ein Jahr nach dem tatsächlichen Baustart steht der Rohbau für die neue Rettungswache in Biberach. Damit hat der DRK-Kreisverband Biberach e.V. den nächsten Meilenstein seines bisher größten Bauvorhabens erreicht und feierte dies mit einem Richtfest am 10. März. Rund 100 Gäste aus dem Handwerk, der Blaulichtfamilie und der Politik kamen hierfür auf den neuen Biberacher Gesundheitscampus im Hauderboschen.
„Die neue Rettungswache ist mit voraussichtlich 10,1 Millionen Euro unser bisher teuerstes Vorhaben und ein zentrales Projekt für die Notfallversorgung der Menschen im Landkreis“, sagte Peter Schneider, Präsident des DRK-Kreisverbands Biberach. Der Bau läuft planmäßig und bisher unfallfrei: „Wir werden die modernste Rettungswache weit und breit haben.“ Sie entsteht in direkter Nachbarschaft zur Sanaklink für eine optimale Rettungskette.
Voraussichtlich im Sommer 2024 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Die neue Wache liegt verkehrsgünstig an der Nordwestumfahrung. Dadurch können die Retter schnell das Biberacher Stadtgebiet und das Umland erreichen. 120 Mitarbeitende werden dort ihren Dienst tun und dürfen sich auf ein attraktives Arbeitsumfeld freuen. Der Garagentrakt bietet Platz für bis zu neun Krankentransportwagen, sieben Rettungswagen und zwei Notarzteinsatzfahrzeuge. Weitere Räume, zum Beispiel für Aus- und Fortbildungen, verbessern das Angebot für den DRK-Kreisverband Biberach insgesamt.
„Wir sind überglücklich, dass wir heute nach vielen Jahren der Planung gemeinsam Richtfest feiern können“, sagte Michael Mutschler, Geschäftsführung Rettungsdienst. Die Planungen begannen 2014, nachdem der Kreistag den Neubau der Klinik beschlossen hatte. Gestiegene Baukosten, neue Bauvorschriften und ein schwieriger Baugrund – an Herausforderungen mangelte es nicht. Auch die Finanzierung gestaltete sich komplex: Das Land Baden-Württemberg, die Krankenkassen sowie der Landkreis Biberach und die Stadt Biberach sind mit Fördergeldern beziehungsweise Bürgschaften mit im Boot. Den Großteil der Kosten trägt weiterhin das DRK Biberach.
Staatssekretär Wilfried Klenk vom Innenministerium des Landes Baden-Württemberg sieht den DRK-Kreisverband Biberach mit der neuen Rettungswache bestens für die Zukunft aufgestellt. Laut ihm bleiben die Herausforderungen für das Rettungswesen aufgrund steigender Einsatzzahlen, einer sich verändernden Klinikstruktur und „konkretisierten Hilfsfristen“ weiterhin hoch. Das Land hatte die Hilfsfristen für den Rettungsdienst kürzlich von maximal 15 auf zwölf Minuten herabgesenkt.
Als „vorbildlich“ lobte Landrat Mario Glaser das gute Miteinander innerhalb der Blaulichtfamilie. Alle Zahnräder würden passend ineinandergreifen, so wie kürzlich bei einem Schulbusunfall mit mehreren Verletzten in Biberach, sagte der Landrat. Die neue Rettungswache bezeichnete er als „architektonisches Highlight“ auf dem neuen Gesundheitscampus, der den Bürgerinnen und Bürgern ein umfassendes Angebot bietet.
Auf die Architektur ging Berthold Braunger von Braunger & Wörtz Architekten in seinem Grußwort näher ein. Auf dem schmalen Grundstück sei es gelungen, eine moderne Rettungswache zu entwickeln, so der Architekt. Eine mögliche Erweiterung um die Integrierte Leitstelle könnte ebenfalls passend umgesetzt werden. Schon jetzt werden statische Vorbereitungen hierfür getroffen. Der CDU-Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Biberach, Thomas Dörflinger, dankte allen, die das Projekt voranbringen.
Die beiden DRK-Geschäftsführer Peter Haug und Michael Mutschler übergaben an Andreas Braun, Geschäftsführer der Biberacher Baufirma Grüner & Mühlschlegel, eine Zeitkapsel, die ins Gebäude einbetoniert wird. Anschließend versammelten sich alle Gäste vor dem Gebäude, wo Rudolf Ruf von Grüner & Mühlschlegel bei stürmischem Wetter den Richtspruch vollzog. Danach bestand die Möglichkeit, den Rohbau zu besichtigen und die Feier bei Gesprächen und Buffet ausklingen zu lassen.