DRK Biberach hat jetzt eine Rettungshundestaffel
Neun geprüfte Rettungshundeteams und weitere in Ausbildung stehen für Sucheinsätze bereit.
Der DRK-Kreisverband Biberach kann ab sofort mit einer eigenen Rettungshundestaffel bei Sucheinsätzen unterstützen. Damit baut das DRK sein Hilfsangebot bei der Suche nach vermissten Personen weiter aus. Was Mensch und Tier leisten und welche Aufgaben auf die Teams warten – darauf gab es bei einem Kennenlernfest in der DRK-Geschäftsstelle in Biberach vor Kurzem Antworten.
Die DRK-Rettungshundestaffel ist seit 1. August dieses Jahres einsatzfähig, damit kann unter anderem die Integrierte Leitstelle die ausgebildeten und geprüften Teams im Bedarfsfall alarmieren. Mensch und Tier helfen dann zum Beispiel bei einer Vermisstensuche in Wäldern, Schluchten oder Maisfeldern. Dank ihres hervorragenden Geruchssinns suchen Hunde in kurzer Zeit unwegsames und unübersichtliches Gelände nach menschlicher Witterung ab, unabhängig vom Wetter. Die Rettungshundestaffel des DRK Biberach kann im gesamten süddeutschen Raum zum Einsatz kommen.
Die derzeitige Staffel setzt sich aus neun geprüften Flächensuchhunde-Teams zusammen, weitere sind in Ausbildung. Darüber hinaus absolvieren derzeit fünf Teams die Ausbildung zum Mantrailer. Während Flächensuchhunde jede hilflose Person im Suchgebiet anzeigen, verfolgen Mantrailerhunde die Fährte einer bestimmten Person. „Unsere Rettungshundestaffel besteht aus vielen tollen Teams, jedes hat seine eigene Stärke und ist eine wertvolle Bereicherung für unsere Arbeit“, sagt Staffelleiterin Jessica Friedrich.
Für die Aufgabe als Rettungshund sind bestimmte Kriterien erforderlich. Grundsätzlich eignet sich für eine Ausbildung etwa jeder mittelgroße Hund, der freundlich, lernfreudig, gesund und körperlich fit ist. Ein ausgeprägter Geruchssinn ist ebenfalls von Bedeutung. Der Hund muss mindestens 16 Monate alt sein und darf nicht älter als sechs Jahre für die erste Rettungshundeprüfung sein. Auch die Hundeführer müssen Anforderungen erfüllen, darunter Fitness, soziale Kompetenz und Teamfähigkeit.
„Entscheidend ist, dass Tier und Mensch eine enge Bindung haben und sich immer gegenseitig vertrauen können“, sagt Jessica Friedrich. Sie bildet mit ihrem Rüden Lio, einem Flat Coated Retriever, ein Tandem: „Wir haben beide Spaß am Training und Lernen. Rio ist optimal ausgelastet und ich bin immer wieder beeindruckt, was er alles mit seinem Geruchssinn leisten kann. Es ist schön zu sehen, wie viel man gemeinsam erreichen kann.“
Ähnlich ergeht es ihrer Stellvertreterin Julia Merker. Rob, ein Mischling, ist ihr Partner: „Seine Superkräfte sind Geschwindigkeit und Ausdauer. Gemeinsam mit den anderen Teams geben wir alles, um bei Sucheinsätzen erfolgreich zu sein.“ Die Teams trainieren derzeit zweimal die Woche. Dafür sind sie auf der Suche nach mindestens 30.000 Quadratmeter großen Waldflächen, um sich optimal auf die Einsätze vorbereiten zu können.
Die ersten Wochen im DRK Biberach waren von Schulungen und Prüfungen geprägt. Beim Kennenlerntreffen zeigten die Vierbeiner, wie sie auf Kommando folgen, Hindernisparcours bewältigen oder eine Spur verfolgen. Ein besonderes Geschenk hatte die DRK-Landesfachberaterin Silke Stech dabei. Sie ist im DRK-Landesverband für die Ausbildung und das Prüfungswesen der Rettungshundestaffeln zuständig und übergab der neuen Biberacher Gruppe eine rote Kiste mit den Einsatzplaketten.
Michael Mutschler, DRK-Geschäftsführung Rettungsdienst, hieß die Rettungshundestaffel im DRK Biberach herzlich willkommen: „Ich freue mich darüber, dass wir unser Dienstleistungsportfolio um dieses wichtige Element bei der Suche nach vermissten Personen erweitern können.“ In Zusammenspiel mit der Drohnenstaffel ist das DRK Biberach umfassend für solche Aufgaben gerüstet. Darüber hinaus bietet das DRK Biberach Erste-Hilfe-Kurse am Hund an und bildet Therapiehunde aus.
„Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, was sie leisten. Viel Zeit und Zuneigung sind erforderlich, damit eine vertrauensvolle Partnerschaft zwischen Hund und Hundeführer entsteht“, würdigte Peter Haug, Geschäftsführung Rotkreuzarbeit, das Engagement der Rettungshundeteams. Er dankte dem DRK-Präsidium, das der Aufnahme der Rettungshundestaffel zustimmte. DRK-Kreisbereitschaftsleiter Alexander Schirmer hob die respektvolle Zusammenarbeit mit umliegenden Staffeln und Einsatzkräften hervor.
Wer eine Waldfläche für die DRK-Rettungshundestaffel zur Verfügung stellen kann oder mitmachen möchte, findet hier die Kontaktdaten.