DRK investiert in neue Rettungs- und Krankentransportwagen
Rettungswachenstandort Riedlingen wird gestärkt – Rettungswagen sind rollende Intensivstationen
Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Biberach hat der Rettungswache Riedlingen offiziell zwei neue Rettungs- und Krankentransportwagen übergeben. Die Rettungssanitäter aus Riedlingen erproben die Fahrzeuge schon seit März und sind von den technischen Neuerungen, die nicht nur der Sicherheit der Mitarbeiter, sondern auch der medizinischen Versorgung der Menschen im Landkreis Biberach zugutekommen, begeistert. „Das Gesundheitswesen im Landkreis Biberach ist mittlerweile stark zentralisiert, weshalb dem Rettungsdienst vor allem im westlichen und östlichen Landkreis eine immer höhere Bedeutung zukommt“, sagt der Präsident des DRK-Kreisverbands Biberach, Peter Schneider, bei der Übergabe. Das zeige sich auch an den Einsatzzahlen, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Um die Menschen im Landkreis flächendeckend und bestmöglich zu versorgen, brauche es nicht nur eine gute fachliche Qualifikation der Rettungskräfte, sondern auch moderne Technik. Aus diesem Grund wurden ein Rettungswagen (RTW) und ein Krankentransportwagen (KTW) jetzt turnusmäßig nach fünf Jahren Laufzeit ausgetauscht. Damit wird auch der Rettungswachenstandort Riedlingen gestärkt.
Die beiden neuen Fahrzeuge haben es in sich: Stellvertretender Rettungswachenleiter Maik Materne und die knapp 40 anderen Notfall- und Rettungssanitäter am Standort Riedlingen hatten die Fahrzeuge in den vergangenen Wochen schon im Einsatz. Materne lobt die Ausstattung der „kleinen, rollenden Intensivstationen“. Auch EKG, Defibrillator, Beatmungsgerät sind auf dem neuesten Stand der Medizintechnik. Eine elektrohydraulische Fahrtrage, die allein schon 30.000 Euro kostet, erleichtert den Sanitätern die Arbeit. „Die Trage mussten wir früher von Hand betätigen, jetzt funktioniert das auf Knopfdruck“, sagt der 35-jährige Materne. „Das ist nicht nur rückenschonender, sondern geht auch schneller. Die Trage ist derzeit noch die Ausnahme im Rettungsdienst. Begeistert sind die Mitarbeiter auch vom Digitalfunk. „Kein Rauschen, keine Störungen wie beim analogen Funk“, resümiert Materne. Außerdem ist in den Wagen eine Gegensprechanlage installiert, über die der Sanitäter, der beim Patient sitzt, mit dem Fahrer kommunizieren kann.
Eine hohe Motorisierung und ein Automatikgetriebe sind außerdem essentiell für die neuen Fahrzeuge: „So können die Sanitäter schnell beschleunigen und sicher überholen“, sagt Michael Mutschler, Geschäftsführer des Biberacher DRK-Rettungsdienstes. „Außerdem hatten wir bei der Auswahl natürlich die gesetzlichen Hilfsfristen im Kopf.“ Das Rettungsdienstgesetz in Baden-Württemberg sieht eine Hilfsfrist von nicht mehr als zehn bis höchstens 15 Minuten vor, in dieser Zeit muss also der Rettungsdienst vor Ort sein.
Der Rettungswagen hat das DRK rund 155.000 Euro gekostet, der Krankentransportwagen gut 72.000 Euro – jeweils ohne Medizingerätetechnik. „Der Rettungswagen wurde durch die Krankenkassen finanziert, der Krankentransportwagen durch den DRK-Kreisverband“, sagt Peter Haug, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Biberach. Bei den zwei neuen Fahrzeugen bleibt es nicht, denn der zweite RTW aus Riedlingen soll im Spätsommer ebenfalls durch ein neueres Modell ersetzt werden. „Dann haben wir den Fuhrpark der Rettungswache Riedlingen dieses Jahr komplett ausgetauscht“, ergänzt Haug.
Info: Rettungswachen im Landkreis Biberach
Rettungswachen befinden sich in Bad Schussenried, Biberach, Erolzheim, Laupheim, Ochsenhausen, Orsenhausen, Riedlingen und Ummendorf. In der Integrierten Leitstelle in Biberach werden Einsätze und Krankentransporte koordiniert. Hier wird der Notruf 112 entgegengenommen. Krankentransporte können über die Rufnummer 07351/19222 angefordert werden. Den kassenärztlichen Notdienst erreichen Bürger unter 116117, bundesweit und ohne Vorwahl aus dem Fest- oder Mobilfunknetz.
Foto und Text: Sarah Schleiblinger