Mitarbeiterin des DRK unterstützt Geburt am Telefon
Miriam kommt nach wenigen Minuten zur Welt – strukturierte Notrufabfrage hilft dabei.
Die Geburt ihrer Tochter Miriam werden Ute und Stefan Gretzinger aus Obersulmetingen so schnell nicht vergessen: Nachdem die Wehen plötzlich einsetzten und das Paar den Notruf gewählt hatte, kam Miriam am 28. Dezember nach nur wenigen Minuten zur Welt – zu Hause und mit Unterstützung der DRK-Leitstellen-Mitarbeiterin Anna Lehmann.
Dass die Geburt ihres dritten Kindes etwas schneller gehen würde, haben Ute und Stefan Gretzinger recht schnell gemerkt. „Deshalb haben wir gleich den Notruf gewählt, statt selbst ins Krankenhaus zu fahren“, sagt Ute Gretzinger. Obwohl der errechnete Entbindungstermin schon vier Tage zurücklag, war das Paar ziemlich aufgeregt.
In der Leitstelle hat die 24-jährige Anna Lehmann den Anruf am 28. Dezember um 3.34 Uhr morgens entgegengenommen. Sie ist ausgebildete Notfallsanitäterin und war zu dem Zeitpunkt gerade in der Einarbeitung. „Ich habe eine Geburt bisher nur im Kreißsaal miterlebt“, so Lehmann. „Deshalb war ich sehr froh, dass ich in dem Moment nicht allein war, sondern mein Praxisanleiter mich unterstützt hat.“
Geholfen hat ihr in dieser Situation auch die strukturierte Notrufabfrage. Alle Anrufe, die bei der Integrierten Leitstelle in Biberach eingehen, werden nach einer besonderen Struktur geführt, die einen roten Faden vorgibt. „Ziel ist es, schnellstmöglich die zur Notlage passenden Kräfte zu schicken und dem Anrufer weitere Hilfestellungen für erste Maßnahmen zu geben“, erklärt Leitstellen-Leiter Edgar Quade. Beim Anruf von Stefan Gretzinger konnte Disponentin Lehmann nur wenig anleiten, weil alles so schnell ging. „Stattdessen haben wir einige grundlegende Fragen zur Schwangerschaft und zum Zustand der Mutter abgefragt“, sagt Lehmann, damit hätten sich die eintreffenden Rettungskräfte auf die Situation einstellen können. „Und dann haben wir auch schon das Baby schreien gehört – das war ein überwältigendes Gefühl“, so Lehmann.
Die Rettungskräfte brachten Ute Gretzinger und Tochter Miriam ins Krankenhaus. „Wir waren sehr froh, dass wir gesund sind“, so die dreifache Mutter. „Wir möchten uns gern beim DRK bedanken, denn wir haben uns durch die Unterstützung am Telefon in dieser extremen Situation sehr behütet gefühlt.“ Damit Ute und Stefan Gretzinger die ganz besondere Geburt nicht vergessen, hat das DRK dem Paar eine Aufzeichnung des Notrufs übergeben.