DRK schult Gesundheitseinrichtungen für den Notfall
Intensives Training gibt Fachpersonal Sicherheit für Ausnahmesituationen.
Zahnschmerzen lindern, Grippesymptome erkennen oder Rückenschmerzen behandeln – für Ärzte Routine. Lebensbedrohliche Notfallsituationen gehören allerdings nicht zum Alltag in Arzt- und Zahnarztpraxen sowie anderen Gesundheitseinrichtungen. Umso wichtiger ist es für das Fachpersonal zu trainieren, wie sie solche Ausnahmesituationen meistern können. Da im Alltag intensives Training zu kurz kommt, bietet der DRK-Kreisverband ein spezielles Notfalltraining für Arztpraxen und weitere Einrichtungen im Gesundheitswesen an.
Bislang haben die Ärzte und Ärztinnen sowie die Medizinischen Fachangestellten der Hausarztpraxis Dr. Rothenbacher/Dr. Ströbele/Dr. Zukunft im Ärztehaus Biberach noch nie einen Patienten reanimieren müssen. „Zum Glück“, sagt die 53-jährige Ute Gerner, die seit knapp 30 Jahren in der Praxis arbeitet. „Aber gerade, weil das so eine Ausnahmesituation ist, ist regelmäßiges Training wichtig.“ In der Praxis am Zeppelinring gibt es einen genauen Handlungsablauf für Notfälle, bei denen Erste Hilfe geleistet wird. „Ein Mitarbeiter ruft den Rettungswagen, einer zeigt den Sanitätern den Weg und zwei sind immer beim Patienten“, sagt Gerner, die aus Rottenacker stammt.
Unter anderem solche Handlungsabläufe werden bei den Erste-Hilfe-Kursen, die das DRK speziell für Einrichtungen des Gesundheitswesens konzipiert hat, unter die Lupe genommen. Im Zentrum stehen aber bei den Schulungen wie Notfälle wie Herzinfarkt oder Herzstillstand versorgt werden. „Gerade in Notfallsituationen ist es besonders wichtig, schnell zu handeln und im Team zu arbeiten“, sagt Manfred Rommel, Kreisausbildungsleiter beim DRK Biberach. „In unserem Notfalltraining wird vorhandenes Wissen aufgefrischt und anhand von Fallsimulationen geübt.“
In der Arztpraxis von Dr. Rothenbacher/Dr. Ströbele/Dr. Zukunft sind bei diesem Training sieben Mitarbeiterinnen dabei. Sie üben nicht nur, wie man eine bewusstlose Person versorgt und in die stabile Seitenlage bringt, sondern schauen sich auch die vorhandenen Notfallmedikamente und die Notfallausrüstung an. „Das unterscheidet auch die Schulung in einer Praxis vom allgemeinen Erste-Hilfe-Training“, sagt Thomas Warnack. Der 54-jährige gelernte Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin ist seit drei Jahren Ausbilder in der Breitenausbildung des DRK und schult regelmäßig unter anderem Mitarbeiter in Unternehmen sowie medizinisches Personal in Praxen. „Zwei Unterrichtseinheiten, also eineinhalb Stunden, benötigen wie mindestens“, sagt er. „Allerdings variiert die Schulungsdauer je nach den Anforderungen vor Ort und welche Inhalte Teil des Trainings sein sollen.“
Das Seminar baut auf den Empfehlungen und Richtlinien des European Resuscitation Council (ERC), des German Resuscitation Council (GRC), der Bundesärztekammer und dem Curriculum für den Fachkundenachweis Rettungsdienst auf.