Lehrer in der Leitstelle
Auch Schüler können Leben retten und Mitschülern helfen. Und sie tun das auch, im ganzen Landkreis Biberach: Dafür sorgen Projekte wie Schulsanitätsdienst und Juniorhelfer. Einmal im Jahr lädt der DRK-Kreisverband Biberach die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer ein zu einem Runden Tisch. Dort gibt es aktuelle Infos, neues Lehrmaterial, Gelegenheit zum Austausch mit den Kollegen und auch interessante Einblicke in die Arbeit des DRK-Kreisverbands.
Mitte November waren insgesamt 12 Lehrerinnen und Lehrer aus dem ganzen Kreis zu Gast im Rot-Kreuz-Weg in Biberach. DRK-Geschäftsführer Peter Haug begrüßte sie persönlich und bedankte sich für ihr Engagement. „Eine Aufgabe wie der Schulsanitätsdienst ist etwas Besonderes, sie kann eine große Rolle spielen für die Entwicklung eines jungen Menschen“, sagte er. Er betonte, dass es vom DRK-Kreisverband jederzeit Unterstützung für die Arbeit an den Schulen gebe – einen starken Partner.
Interessiert schauten die Gäste sich um, als sie die Integrierte Leitstelle (ILS) besichtigen konnten. Die ILS ist das Herzstück von Rettungsdienst und Feuerwehr im Landkreis, von hier aus werden alle Einsätze koordiniert. Sie ist nach einer großen Sanierung erst vor wenigen Monaten fertig geworden. Nun sieht man, wie dort mit neuester Technologie aus dem Bereich Rettungsdienst gearbeitet wird.
Der stellvertretende Leiter des Rettungsdiensts Andreas Braungardt nahm sich ebenfalls Zeit für die Gäste. Er sprach darüber, wie Rettungseinsätze an Schulen funktionieren. Solche Einsätze gibt es häufig, und in vielen Fällen leisten die Jugendlichen vom Schulsanitätsdienst vor Ort tolle Unterstützung, berichtete Braungardt. „Sie sind ein gutes Zwischenglied, wir vom Rettungsdienst profitieren von ihrer Arbeit.“
Er gab wichtige Tipps für den Ernstfall: Wer den Notruf wählt, sollte nicht im Sekretariat der Schule stehen, sondern am besten direkt neben dem Patienten – das hilft, wenn Informationen abgefragt werden. Alle Schulen sind beim Rettungsdienst in der Software hinterlegt, trotzdem ist es oft nicht so leicht, auf dem Schulgelände den Einsatzort zu finden. Da helfen genaue Ortsangaben beim Notruf und auch Einweiser, die dem Rettungsdienst entgegengeschickt werden.
INFO: Junge Sanitäter an Schulen
Im Schulsanitätsdienst und als Juniorhelfer können schon Kinder und Jugendliche Erste Hilfe lernen. Insgesamt sind rund 570 Kinder und Jugendliche in den Gruppen im Landkreis Biberach aktiv. Es gibt solche Gruppen an insgesamt 34 Schulen im Kreis – neuerdings auch am Körperbehindertenzentrum Oberschwaben (KBZO) in Biberach und an der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der St.-Elisabeth-Stiftung in Laupheim. Die Gruppen werden von Lehrern der jeweiligen Schulen angeleitet und von der Jugendarbeit des DRK-Kreisverbands unterstützt.