Norbert Zeidler spendet zum 50. Mal Blut
Beim Deutschen Roten Kreuz freut man sich über das Engagement des Oberbürgermeisters Wer Blut spendet, rettet bekanntlich Leben. Biberachs Oberbürgermeister Norbert Zeidler tut dies ganz regelmäßig: Am heutigen Mittwoch hat er sich beim DRK-Ortsverein Biberach seine 50. Spende abnehmen lassen – unter den strengen Hygiene-Regelungen, die wegen der Corona-Pandemie gelten.
„Der Sommer 2020 ist, was Blutspenden angeht, schon extrem“, sagt Claudia Steinhilber, Leiterin der DRK-Bereitschaft Biberach. „Dass Blutspenden knapp werden, passierte im Sommer auch früher schon, weil die Leute im Urlaub sind und sich Blutpräparate nicht so lange halten. Aber dieses Jahr stehen wir wegen der Corona-Pandemie und den dadurch ausgelösten Verschiebungen vor einem heftigen Engpass.“ Sie macht deutlich: Es ist eine erhebliche Herausforderung, trotz des wegen Corona gestiegenen Aufwands und aller Einschränkungen noch genügend Blutspenden zu sammeln.
„Umso mehr freuen wir uns über jede Blutspenderin und jeden Blutspender“, sagt Michael Mutschler, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Biberach. „Wer zu unseren Blutspende-Terminen kommt, hilft ja immer, Leben zu retten. Uns beim Rotes Kreuz hilft es für unsere Arbeit besonders, wenn so bekannte Menschen wie Oberbürgermeister Zeidler unser Anliegen mit tragen und auch öffentlich unterstützen. Dafür ganz herzlichen Dank!“
Für Oberbürgermeister Norbert Zeidler, der auch Ortsvereinsvorsitzender beim DRK Biberach ist, ist das Spenden fast selbstverständlich, man kennt ihn als kontinuierlichen Spender. Er hat sich schon vor langer Zeit dafür entschieden. „Mein Vater sagte damals: Wenn Du Auto fahren kannst, kannst Du auch zum Blutspenden gehen! – An diesen Satz meines Vaters denke ich heute noch oft, wenn eine Blutspende ansteht. Er hat mich zu meiner ersten Blutspende motiviert. Diese Motivation ist mir geblieben und hat mich inzwischen schon 50 Mal zum Spenden gebracht: Menschen müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung füreinander übernehmen – das Blutspenden bietet dafür eine gute Gelegenheit.“
Norbert Zeidler findet es wichtig, das DRK und die Blutspende-Aktionen auch jetzt zu unterstützen. „Blutspenden ist für mich keine abstrakte und anonyme Angelegenheit, sondern ich mache mir jedes Mal aufs Neue klar: Das Blut, das ich heute spende, wird einem ganz konkreten Menschen, der ein ganz konkretes Problem hat, helfen. Und es wird ihm vielleicht sogar das Leben retten. Besonders bewusst wurde mir dieser Punkt, als eine langjährige gute Freundin, die inzwischen leider verstorben ist, sehr regelmäßig auf Blutspenden angewiesen war. Da hatte ich auf einmal plastisch vor Augen, was man mit einer Spende bewirken kann. Als Blutspender kann jede und jeder von uns zum Lebensretter werden!“
Solche Unterstützung ist derzeit notwendiger denn je. Tatsächlich hat die Corona-Pandemie die Bedingungen für Blutspende-Aktionen und die beteiligten Ehrenamtlichen spürbar verändert. Früher wurden dafür einzelne Tage benannt. An so einem Tag kamen dann bis zu 200 Freiwillige zum Spenden, spontan, wann sie gerade Lust und Zeit hatten, erinnert sich Claudia Steinhilber. Derzeit kann man nur spenden, wenn man vorab einen Termin vereinbart hat. Indem die Zahl der Spender begrenzt wird und es für jede und jeden einen festes Zeitfenster gibt, können die Organisatoren alle Hygiene-Regeln einhalten und immer genügend Sicherheitsabstand gewährleisten.
„Wir waren zu Beginn der Pandemie zweimal mit Blutspende-Aktionen in der Mensa von Pestalozzi- und Wieland-Gymnasium“, berichtet Claudia Steinhilber. „Später sind wir in unsere eigenen Räume im Rot-Kreuz-Weg gewechselt und haben hier ein Hygiene-Konzept umgesetzt.“ Dazu gehört beispielsweise, dass Spender das Gebäude durch den Haupteingang betreten und es durch die Garage verlassen, „ein One-Way-System“, damit es nicht zu Begegnungen kommt.
„Derzeit fällt die Gemütlichkeit ein bisschen weg, so leid es uns tut“, erklärt Claudia Steinhilber. Weil es aktuell keinen Ruhebereich gibt, bleibt man einfach noch auf seinem Bett, wenn man nach dem Spenden ein bisschen ausruhen möchte. Auch der gemeinsame Imbiss, den traditionell viele für ein Zusammensitzen genutzt haben, ist nicht möglich: „Wir geben den Spendern in Lunch-Paket mit.“
Das Team der Blutspende-Zentrale hat seine Strukturen ebenfalls angepasst. Statt für einzelne Tage anzureisen, dauern die Spende-Aktionen nun meist zwei bis vier Tage. Das macht die Logistik einfacher und sorgt zugleich dafür, dass man den Spenderinnen und Spendern am jeweiligen Standort genügend Termine anbieten kann. Die notwendige Termin-Reservierung funktioniert bequem übers Internet oder, falls man keinen Internet-Zugang hat, auch über eine telefonische Hotline, erklärt Claudia Steinhilber.
Die 50. Spende von Oberbürgermeister Norbert Zeidler wird demnächst noch einmal Thema sein: Wer 50 Mal Blut gespendet hat, erhält generell eine Ehrung. Diese Ehrung verleiht immer der jeweilige Bürgermeister des Ortes – in Biberach übernimmt das normalerweise Norbert Zeidler. „Wir sind schon ein bisschen gespannt, wie er das dann macht“, sagt Claudia Steinhilber.
Die nächsten Blutspende-Termine in Biberach sind am 6. und 7. Oktober geplant. Ein Zeitfenster für die Spende reserviert man mit wenigen Klicks unter www.blutspende.de.