Saniertes DRK-Zentrum in Bad Schussenried nimmt seinen Betrieb auf
Feierliche Wiedereröffnung nach knapp einem Jahr Bauzeit mit Gästen aus Politik, Gesundheitswesen und Blaulicht-Familie.
Mit einer Feierstunde hat der DRK-Kreisverband Biberach e. V. sein saniertes DRK-Zentrum mit Rettungswache in Bad Schussenried offiziell in Betrieb genommen. Nach knapp einem Jahr Bauzeit präsentiert sich das Gebäude an der Zeppelinstraße heller, zeitgemäßer und auf dem neuesten Stand der Technik. Rund 1,3 Millionen Euro kostete das Modernisierungsprojekt, das die Notfallversorgung im südwestlichen Landkreis Biberach fit für die Zukunft macht.
„Diese Wiedereröffnung ist ein wahrer Festtag für Bad Schussenried und die umliegenden Kommunen. Wir schaffen damit optimale Rahmenbedingungen für unsere hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte“, sagte Mario Glaser, Präsident des DRK-Kreisverbands Biberach e. V. und Biberacher Landrat. Er hob die umfangreichen Investitionen des DRK Biberach in die Modernisierung seiner Einrichtungen im gesamten Landkreis hervor: In Laupheim und Ummendorf wurden ebenfalls Sanierungsmaßnahmen durchgeführt; Biberach bekommt bis Ende Oktober dieses Jahres eine neue Rettungswache.
Bei einem Rundgang konnten sich die Gäste aus Politik, dem Gesundheitswesen und der Blaulicht-Familie selbst ein Bild davon machen, was in Bad Schussenried alles verbessert wurde. Sämtliche Bereiche, von den Sanitäranlagen über die Bodenbeläge bis hin zu Technik und Elektroinstallationen, wurden erneuert. Die Sanitäranlagen und Umkleidebereiche wurden getrennt nach Geschlechtern gestaltet, und eine neu eingerichtete Hygieneschleuse ermöglicht künftig ein sachgerechtes Umkleiden nach Infektionstransporten.
Für kurze Laufwege und schnelle Ausrückzeiten befindet sich die Rettungswache im Erdgeschoss. Darüber hinaus wurde die Rettungswache mit einer USV-Anlage sowie einer externen Notstromversorgung resilient aufgestellt und als zusätzlicher Kommunikations- und Alarmierungsweg an den Digitalfunk der Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) angebunden. Eine Photovoltaikanlage und E-Ladestationen ergänzen das nachhaltige Energiekonzept, und die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt. Auch die Vorbereitung für Elektromobilität der Rettungsfahrzeuge in den Garagen wurde berücksichtigt.
„Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich sehr über die neue Rettungswache. Wir haben Räumlichkeiten hinzubekommen und mit dem neuen Mobiliar erscheint alles viel freundlicher und offener“, sagte Rettungswachen-Leiter Florian Bühler. Während der Umbauphase waren die Mitarbeitenden in Containern untergebracht, was gut funktionierte. Dennoch sind nun alle über das neue, modernisierte Arbeitsumfeld froh. Auch die Ehrenamtlichen sind begeistert: „Wir haben einen schönen neuen Jugendraum, einen Lehrsaal mit modernster Medientechnik und ein neues Büro“, sagte die Bereitschaftsleiterin Bettina Benk. „Hier können wir unsere Übungsabende und Lehrgänge optimal durchführen.“ Der DRK-Ortsverein Bad Schussenried engagiert sich neben seinen vielfältigen Dienstleistungen auch im Katastrophenschutz.
Thomas Blenke, Staatssekretär im Innenministerium von Baden-Württemberg, gratulierte in seinem Grußwort zum sanierten DRK-Zentrum: „Die Einsatzzahlen im Rettungsdienst steigen, wofür die Infrastruktur weiterentwickelt werden muss. Mögen Sie hier ihre Arbeit mit viel Freude und im Interesse der Bevölkerung ausführen können.“ Der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger bezeichnete die Rettungswache in Bad Schussenried als „wichtigen Pfeiler“ in der regionalen Notfallversorgung und erinnerte daran, dass „die Arbeit des DRK weit über die Notfallrettung hinausgeht“.
Auch Bürgermeister Achim Deinet aus Bad Schussenried hob die Bedeutung der Rettungswache vor Ort hervor und dankte dem DRK für die hervorragende Zusammenarbeit: „Es ist ein Glücksfall, Feuerwehr und DRK so nah beieinander zu haben.“ Das DRK-Zentrum befindet sich direkt neben der Feuerwehr. Axel Munz von JKLM Architekten blickte mit etwas Wehmut auf das zu Ende gehende Projekt: „Wir hatten mit dem DRK eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Von daher ist es fast schon ein wenig schade, dass wir nun fertig sind.“
Weitere Informationen:
Der Rettungswache in Bad Schussenried sind 35 Mitarbeitende zugeordnet, darunter Notfallsanitäter, Rettungssanitäter und Notärzte. Zudem bildet das DRK dort junge Menschen zum Notfallsanitäter aus. Neben den Städten Bad Schussenried und Bad Buchau ist die Rettungswache Bad Schussenried zuständig für die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in den Gemeinden Ingoldingen, Hochdorf, Eberhardzell, Oggelsbeuren, Tiefenbach, Allmannsweiler, Dürnau, Kanzach, Moosburg, Alleshausen und Dürmentingen. Auch in den angrenzenden Landkreisen Ravensburg und Sigmaringen wird bei Bedarf geholfen. Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich im Rahmen der rettungsdienstlichen Förderung mit rund 300.000 Euro daran, das DRK Biberach trägt den größten Teil.