Spatenstich für die neue Rettungswache in Biberach
7,5 Millionen Euro kostet der Neubau. Baubeginn soll im Frühjahr sein.
Nachdem die Sana-Klinik im September in das neue Krankenhaus im Hauderboschen gezogen ist, soll nun direkt nebenan die neue Rettungswache des DRK für siebeneinhalb Millionen Euro entstehen. Beim Spatenstich am 4. Dezember mit Vertretern von Stadt, Landkreis und Kooperationspartnern sprach Peter Schneider, Präsident des DRK-Kreisverbands Biberach, von einem Projekt „größter Wichtigkeit für die Gesundheitsversorgung der Menschen in unserem Landkreis“.
Durch die Zentralisierung der Kliniklandschaft im Landkreis würden neue Herausforderungen entstehen, so Schneider. Deshalb sei die neue Wache ein wichtiger Bestandteil, damit Notfallrettung und anschließende medizinische Versorgung Hand in Hand gingen. Dennoch sei das Projekt eines der schwierigsten in der Geschichte des DRK-Kreisverbands – vor allem, was die Finanzierung anbelangt.
Noch ist nämlich nicht abschließend geklärt, wer welchen Teil der Kosten des 7,5-Millionen-Euro-Projekts übernimmt. Zwischen Land und Krankenkassen läuft aktuell noch ein Verfahren beim Verwaltungsgericht Stuttgart, dessen Urteil noch nicht abzusehen ist. „Für die Finanzierung von Rettungswachen gibt es kein Modell, welchen Anteil die Kostenträger, also die Krankenkassen, übernehmen“, so Schneider. Damit bleibt Stand heute eine Finanzierungslücke. „Klar ist: Einer muss zahlen“, sagte Schneider. „Wir finanzieren nun vor und vertrauen darauf, dass wir das Geld wiederbekommen.“
Landkreis und Stadt haben sich indes bereiterklärt, die Ausfallbürgschaft zu übernehmen, sollte das DRK das Geld nicht aufbringen können. „Das DRK hat uns nie im Stich gelassen und wir lassen es jetzt auch nicht im Stich“, sagte Landrat Heiko Schmid. Er betonte, dass die Leistung der Rotkreuzler in den vergangenen eineinhalb Jahren enorm war. Auch für Oberbürgermeister Norbert Zeidler ist die Ausfallbürgschaft selbstverständlich. Er dankte der Blaulichtfamilie auch für deren Engagement während des Hochwassers und in Impf- und Testzentren.
Seit 2014, nach dem Beschluss zum Neubau der Klinik, laufen die Planungen für die neue Rettungswache. Das Gebäude soll drei Stockwerke haben mit einer Grundfläche von 1600 Quadratmetern. „Wir freuen uns sehr, dass es endlich losgeht“, sagte Berthold Braunger vom beauftragten Architekturbüro Braunger Wörtz aus Blaustein beim Spatenstich. „Uns ist es eine Herzensangelegenheit für Menschen zu bauen.“
Künftig sollen in der neuen Wache sieben Krankentransportwagen und fünf Rettungswagen Platz finden. Auch zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und ein Notarzt sind dort stationiert. Die Bauarbeiten starten im Frühjahr 2022 und werden rund 16 Monate dauern. Dann kann die Rettungswache vom bisherigen Standort auf dem Gelände des alten Klinik-Areals in die Marie-Curie-Straße umziehen. Auf dem alten Klinik-Areal plant die Stadt Biberach ein Wohngebiet.