Team der Lebensretter erhält 111 Einsatz-Rucksäcke
System läuft in Biberach seit 2020 – 168 Helfer sind bereits registriert.
Der DRK-Kreisverband Biberach engagiert sich aktuell, die Ausstattung des Teams der Lebensretter auszubauen. In diesem Zuge wurden 111 Einsatzrucksäcke an die Ehrenamtlichen übergeben. Ziel ist es, das System noch flächendeckender im Landkreis auszubauen.
Seit zwei Jahren gibt es das „Team der Lebensretter“ im Landkreis Biberach. Mittels eines App-basierten Systems können Rettungsleitstellen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder bei Bewusstlosigkeit registrierte Ersthelfer in der Nähe eines Notfalls über das Smartphone alarmieren. Die ehrenamtlichen Retter beginnen dann bereits mit der Herzdruckmassage, Beatmung oder Defibrillation bis die Rettungskräfte eintreffen. „Wird das therapiefreie Intervall verkürzt und die Wiederbelebung innerhalb der ersten vier Minuten gestartet, liegt die Überlebenschance bei 50 Prozent“, sagt Michael Mutschler, Geschäftsführer Rettungsdienst beim DRK-Kreisverband.
Drei Ersthelfer werden gleichzeitig alarmiert: Derjenige, der sich am nächsten am Notfallort befindet, beginnt mit der Wiederbelebung, eine zweite Person unterstützt dabei. Ein dritter Ersthelfer wird zum nächsten Defibrillator navigiert, um diesen zum Notfallort zu bringen. „Unser Ziel ist es aktuell, möglichst noch mehr Ersthelfer für das Team der Lebensretter zu gewinnen, sodass die Menschen im Landkreis bestmöglich versorgt sind“, so Mutschler.
Im Landkreis Biberach läuft das System seit 2020, wobei die Kosten der Alarmierung und Implementierung sowie die Folgekosten vom DRK-Kreisverband übernommen wurden und werden. Aktuell sind 168 Ehrenamtliche registriert und es gibt insgesamt 120 öffentlich zugängliche Standorte für Defibrillatoren (AEDs), die die Helfer nutzen können.
Damit die Ersthelfer einsatzfähig sind, hat das DRK Biberach jetzt mit Hilfe des Vereins „Region der Lebensretter e.V.“ und unterstützt durch Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg Ausstattung für die Ehrenamtlichen im Wert von insgesamt 12.000 Euro beschafft. Durch die Förderung war es unter anderem möglich, 111 Einsatzrucksäcke an die Ehrenamtlichen auszugeben.
„Zusammen mit der Firma PAX haben wir einen Rucksack mit Schutzausrüstung entwickelt, der speziell auf die Einsatz-Erfordernisse der Ersthelfer bei Herz-Kreislauf-Stillständen, auch unter Pandemiebedingungen angepasst ist“, sagt Dr. Judith Joos, Geschäftsführerin der Region der Lebensretter e.V. aus Freiburg. Der Rucksack enthält unter anderem Schutzmasken, Schutzkittel, Handschuhe, eine Beatmungsbeutel und eine Warnweste.
In Baden-Württemberg sind ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter die Kreisverbände Aalen, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim, Rems-Burr, Biberach und Ulm beim Team der Lebensretter dabei. Gesucht werden weiterhin vor allem Mitarbeiter aus Kliniken, Arztpraxen oder Hilfsorganisationen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen.
Weitere Informationen zum Team der Lebensretter.