Der DRK-Kreisverband Biberach e. V. setzt seit Mitte Dezember vergangenen Jahres auf die Ersthelfer-Alarmierungs-App „corhelper“. Durch den Einsatz der App kann das therapiefreie Intervall bei Reanimationen verkürzt werden – eine Technologie, die Leben retten kann. Um die Qualität der Einsätze weiter zu verbessern, fand nun erstmals ein „corhelper“-Austauschtreffen mit den Ersthelfern in der DRK-Geschäftsstelle in Biberach statt.
Begrüßt wurden die 45 anwesenden Ersthelfer von David Dürr (stellvertretende Leitung Integrierte Leitstelle), Manfred Rommel (Kreisausbildungsleitung), Michael Mutschler (Geschäftsführer Rettungsdienst), Alexander Schirmer (Kreisbereitschaftsleitung) und dem DRK-Datenschutzbeauftragten Ralph Zöllner. Derzeit gibt es 365 registrierte „corhelper“ im Landkreis Biberach – Tendenz steigend.
Verantwortungsbewusster Umgang
Ein zentrales Thema des Treffens war der Datenschutz. Ralph Zöllner informierte die Ersthelfer über ihre Rechte und Pflichten im Umgang mit den sensiblen einsatz- und personenbezogenen Daten. „Der verantwortungsbewusste Umgang mit vertraulichen Informationen ist essenziell – Verstöße können strafrechtlich relevant sein“, betonte er. Da die Ersthelfer im Auftrag des DRK Biberach handeln, sei ein verantwortungsbewusstes Verhalten unerlässlich, bekräftigte Michael Mutschler.
Zudem erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in die Arbeit der Integrierten Leitstelle. Anja Moll, Ausbilderin Leitstelle, erläuterte unter anderem die Abläufe, von der Notrufabfrage bis zur Alarmierung der Ersthelfer. Sobald die Leitstelle einen Notfall mit Reanimation erkennt, werden neben dem Rettungsdienst auch die nächstgelegenen qualifizierten Ersthelfer per App alarmiert und direkt zum Einsatzort navigiert. Zusätzlich liefert die App Informationen zu Defibrillatoren-Standorten, die von der Leitstelle Biberach verwaltet werden.
Qualifizierte Ersthelfer
Des Weiteren konnten sich die Ersthelfer direkt mit den online-zugeschalteten Vertreterinnen der „corhelper“-App austauschen. Themen waren zum Beispiel die Funktionsweise der Navigation, Einstellmöglichkeiten der App und potenzielle Weiterentwicklungen. Bereits 27.230 Ersthelfer haben sich deutschlandweit in der „corhelper“-Community registriert. Durchschnittlich wird innerhalb von viereinhalb Minuten nach Alarmierung mit der ersten Reanimation begonnen. Das System ist offen für medizinisch qualifizierte Personen, darunter Pflegekräfte, Klinikpersonal, Mitglieder von Rettungsorganisationen und medizinisch geschulte Privatpersonen. Um Corhelper zu werden, braucht man mindestens einen Erste-Hilfe-Kurs oder eine höherwertige Qualifikation. Rettungssanitäter, Notfallsanitäter, Notärzte und alle mit vergleichbarer Qualifikation müssen kein zusätzliches Reanimationstraining absolvieren, alle anderen dagegen schon. Auf Wunsch kann auch ein Sanitätskurs über die Bereitschaften gemacht werden.
Michael Mutschler appellierte an die Anwesenden: „Wir danken Ihnen für Ihr Engagement als Ersthelfer. Bitte nehmen Sie Ihre Aufgabe ernst, auch im Hinblick auf den Datenschutz. Für uns als DRK-Kreisverband Biberach hat die Qualität der Einsätze höchste Priorität.“ Auch Manfred Rommel würdigte den Einsatz der Ersthelfer: „Ihr Engagement ist lebenswichtig. Bei einer Reanimation haben wir nur ein kleines Zeitfenster, um helfen zu können. Sie tragen mit ihrem Einsatz dazu bei, das therapiefreie Intervall zu verkürzen.“
Weitere Informationen
Die Ersthelfer-Alarmierungs-App „corhelper“ kann kostenlos über Apple und Android heruntergeladen werden. Interessierte können sich direkt beim DRK Biberach melden unter corhelper(at)drk-bc(dot)de.