Coronavirus: DRK bereitet sich auf Omikron-Welle vor
Schutzmaßnahmen, Testungen und Notfallkonzepte sichern medizinische Notfallversorgung.
Die Corona-Pandemie mit der sich ausbreitenden Omikron-Variante könnte die kritische Infrastruktur stark belasten. Vor diesem Hintergrund hat der DRK-Kreisverband Biberach bereits jetzt umfangreiche Vorkehrungen getroffen. „Trotz der Herausforderungen stellen wir den Betrieb der Integrierten Leitstelle und des Rettungsdiensts mit hoher Qualität sicher“, sagt Michael Mutschler, DRK-Geschäftsführer Rettungsdienst. Die Verantwortlichen setzen auf eine Reihe an Maßnahmen, die bereits in zurückliegenden Corona-Wellen erfolgreich waren.
Größere Personalausfälle aufgrund von Quarantäne oder Erkrankung, gleichzeitig mehr Einsätze und eine längere zeitliche Bindung an einem Einsatz: Der Expertenrat der Bundesregierung kommt in seiner Einschätzung zum Schluss, dass schnell steigende Inzidenzen hohe Risiken für die kritische Infrastruktur in Deutschland bergen. Dazu zählen auch die Integrierte Leitstelle (ILS) und der Rettungsdienst. Obwohl bereits viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geboostert sind, kann keine Rede von Entwarnung sein. Seit Tagen laufen intensive Vorbereitungen, um die Auswirkungen von Omikron möglichst gut abzufedern.
So kamen die Schutzmaßnahmen für die ILS erneut auf den Prüfstand. Mit dem konsequenten Tragen von FFP2-Masken, Schnelltests unabhängig vom Impfstatus vor jedem Dienstantritt und der Einarbeitung von zusätzlichem Personal verstärkt das DRK die Sicherheitsvorkehrungen. „Zudem passen wir unsere Dienst- sowie Schichtpläne an und sprechen unsere Notfallkonzepte durch“, erläutert ILS-Leiter Edgar Quade. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien für die besonderen Risiken durch die stark infektiöse Omikron-Variante noch einmal sensibilisiert worden.
Um die Mitarbeitenden im Rettungsdienst und Krankentransport bestmöglich zu schützen, wird bereits bei eingehenden Notrufen und Anfragen im Krankentransport eine strukturierte Abfrage zur Erfassung des Corona-Status angewandt. Zu einer Verzögerung der Alarmierung von Rettungsfahrzeugen kommt es durch diese Maßnahme nicht. „Im Einsatz sowie in der einsatzfreien Zeit auf den Rettungswachen bleiben die Sicherheitsvorkehrungen auf hohem Niveau, um eine Infektion oder Quarantäne der Retter zu vermeiden“, erklärt Andreas Braungardt, stellvertretender Leiter Rettungsdienst.
Die Umsetzung der Hygienemaßnahmen macht die Einsätze für den Rettungsdienst und die Notärzte noch fordernder. Eigenschutz durch Infektionsschutzkleidung sowie die umfangreiche Desinfektion der Rettungs- und Krankentransportwagen sollen das Virus auf Abstand halten. „Wir unterstützen uns gegenseitig beim Anlegen und der Kontrolle der persönlichen Schutzausrüstung“, sagt Notfallsanitäter Philipp Schwarz. All das kostet Zeit – und Geld. „Unsere Kosten durch den Mehrbedarf an Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel steigen“, sagt Mutschler. Die Hygienemaßnahmen würden ständig evaluiert und entsprechend angepasst.
Mit all diesen Vorkehrungen soll die medizinische Notfallversorgung im Landkreis Biberach und Umgebung nicht nur aufrechterhalten, sondern mit hoher Qualität sichergestellt werden. „Unter anderem durch eine vorausschauende Personaleinsatzplanung konnten Fahrzeugstilllegungen in der Notfallrettung vermieden werden“, sagt Mutschler. „Der Betrieb erfolgte durchgängig gesetzeskonform.“ Quade ergänzt: „Auch in der ILS kam es bisher zu keinen größeren Personalausfällen. Das macht uns für den weiteren Verlauf der Pandemie zuversichtlich.“ Alle hoffen, dass die Schutzmaßnahmen abermals greifen und die sofort umsetzbaren Notfallkonzepte weiterhin nicht zum Einsatz kommen müssen.