DRK blickt auf bewegte eineinhalb Jahre zurück
Rotes Kreuz war bei Pandemiebekämpfung, Hochwasser und Klinikumzug im Einsatz.
Das DRK Biberach hat turbulente Monate hinter sich: Nicht nur die Corona-Pandemie seit März 2020 hat den Kreisverband auf Trab gehalten, sondern auch das Hochwasser und der Umzug der Sana-Klinik in diesem Jahr. Bei der Kreisversammlung in der Biberacher Stadthalle haben die Verantwortlichen Bilanz gezogen, außerdem gab es Ehrungen und Wahlen.
„Das DRK war gleich doppelt von der Pandemie betroffen“, sagte die Präsidentin des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg, Barbara Bosch, bei der Versammlung. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter hatten und haben durch ihren Dienst im Kreisimpfzentrum und in den Teststationen einen wesentlichen Anteil an der Bekämpfung der Pandemie. „Gleichzeitig gab es Einbußen in einigen Geschäftsfeldern und zusätzlicher Aufwand im Bereich Mitarbeiterschutz war nötig“, so Bosch.
DRK-Präsident Peter Schneider hob ebenfalls die Leistung der Rotkreuzler in der Pandemie hervor: „Der DRK-Kreisverband war im Kreisimpfzentrum in Spitzenzeiten mit mehr als 60 medizinischen Fachangestellten und 40 Sanitätern im Einsatz. 2000 Stunden wurden durch unsere ehrenamtlichen Helfer geleistet.“ Von Januar 2021 bis zur Schließung des Impfzentrums in Ummendorf Ende September konnten so insgesamt rund 92.000 Impfungen durchgeführt werden. Mit den mobilen Teams werde man auch in Zukunft Menschen im Landkreis impfen.
Auch in Sachen Schnelltestungen leistete das DRK eine Menge. „Insgesamt schulten wir in fast 160 Kursen rund 1.200 Personen, wie ein Corona-Schnelltest korrekt durchgeführt wird und leisteten damit Hilfe zur Selbsthilfe“, sagte Schneider. In den Schnellteststationen des DRK wurden bislang mehr als 60.000 Schnelltests durchgeführt. Auch Biberachs Erster Bürgermeister, Ralf Miller, würdigte die Leistung des DRK seit Beginn der Pandemie. „Ohne diesen unermüdlichen Einsatz und dem Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse wäre diese Ausnahmesituation nicht zu bewältigen gewesen“, sagte er.
Im Sommer und Frühherbst gab es noch weitere Ereignisse, die die Rot-Kreuz-Arbeit prägten. Im Juni und Juli wüteten schwere Unwetter im Kreis Biberach, an einem Tag gingen mehr als Tausend Notrufe bei der Integrierten Leitstelle ein. Auch bei den Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli halfen sechs Einsatzkräfte aus Bad Buchau, Biberach und Ochsenhausen ohne zu zögern bei den Aufräumarbeiten. Beim Umzug der Sana-Klinik in den Neubau im Hauderboschen am 11. September war das DRK ebenfalls gemeinsam mit Helfern des DRK Ravensburg und Ulm, von Boehringer Ingelheim und dem ASB beteiligt. In sechs Stunden wurden rund 120 Patienten verlegt. „Das war eine Aufgabe, in der wir uns als zuverlässiger Partner beweisen konnten“, so Schneider.
Trotz Pandemie brachten sich auch 2020 viele in die Rot-Kreuz-Arbeit ein: Die Anzahl der ehrenamtlich geleisteten Stunden in der Notfallrettung stieg im vergangenen Jahr erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder – und zwar auf 6.044 Stunden. Allerdings ging die Zahl der aktiven ehrenamtlichen Mitglieder im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, da pandemiebedingt verschiedene DRK-Aktivitäten nicht wie gewohnt durchgeführt werden konnten. Mit mehr als 11.000 Krankentransporten und gut 12.500 Einsätzen im Rettungsdienst waren diese Zahlen auch 2020 das zweite Jahr in Folge rückläufig. In der Integrierten Leitstelle wurden dennoch knapp 28.000 Vermittlungen bearbeitet.
2020 konnten eine Reihe von Investitionen getätigt werden. Knapp zwei Millionen flossen in die Beschaffung von zwei neuen Rettungswagen, drei Krankentransportwagen und baulichen Maßnahmen, aber auch Medizingerätetechnik wurde erneuert. Mehrere Rettungswachen sollen in den kommenden Jahren erneuert, erweitert oder neu gebaut werden. „Für die Rettungswache in Biberach, die direkt neben der neuen Klinik entstehen soll, wurden die Planungen weitgehend abgeschlossen“, so Präsident Schneider.
Allerdings besteht zwischen der Förderung vom Land und den Krankenkassen und den tatsächlichen Kosten bislang eine erhebliche Finanzierungslücke. Trotzdem soll der Spatenstich am 4. Dezember erfolgen, 2023 soll die neue Rettungswache einsatzbereit sein. Landrat Dr. Heiko Schmid dankte dem Kreisverband, dass dieser die Finanzierungslücke erst einmal auf sich nimmt und verspricht: „Landkreis und Stadt lassen das DRK nicht im Stich, wir arbeiten an einer Lösung.“
Turnusgemäß wurde bei der diesjährigen DRK-Kreisversammlung das DRK-Präsidium gewählt (Bericht folgt). Zudem gab es einige Sonderehrungen (Bericht folgt) und es wurden langjährige aktive Mitglieder geehrt – allerdings ohne deren Beisein. „Wir werden, sobald es die Coronalage zulässt, alle engagierten Mitglieder, die in diesem und vergangenem Jahr Jubiläum feierten, noch einmal einladen und würdigen“, verspricht DRK-Präsident Schneider.
Ehrungen 2020
25 Jahre: Biberach: Silvia Schulz, Bad Schussenried: Gertrud Zen, Eberhardzell: Kathrin Bader, Schwendi: Klaus Boeckh
30 Jahre: Biberach: Manuel Stützle, Bad Schussenried: Anja Zeh-Kaun, Riedlingen: Jutta Fluhr
35 Jahre: Bad Schussenried: Alfons Selg, Eberhardzell: Gisela Bleichner, Laupheim: Ralf Stockart, Ochsenhausen: Christa Netzer, Ummendorf: Ingrid Eiberle, Ingeborg Münst
40 Jahre: Biberach: Wolfgang Beck, Bad Schussenried: Franz Bohner, Laupheim: Gerhard Chowanski, Riedlingen: Dr. Christa Enderle, Doris Frick-Kottermanski, Schwendi: Hans Thanner
45 Jahre: Biberach: Apollonia Haidorf, Eberhardzell: Josef Sonntag, Karl Mast
50 Jahre: Biberach: Rolf Sigmund, Eberhardzell: Gertrud Schweizer, Laupheim: Adolf Stockart, Riedlingen: Manfred Hafner, Rot a. d. Rot: Siegfried Nadig, Schemmerhofen: Sebastian Scheffold
55 Jahre: Biberach: Ursula Bösing, Riedlingen: Klaus Warnack
60 Jahre: Riedlingen: Franz Josef App
Ehrungen 2021
25 Jahre: Biberach: Thomas Fettback, Sonja Gastel, Anika Otto, Bad Buchau: Mathias Winkler, Stefan Winkler, Bad Schussenried: Andreas Zen, Erolzheim: Gisela Högerle, Josef Kellner, Manfred Rommel, Laupheim: Herbert Angstmann, Riedlingen: Stefan Knab, Rot a. d. Rot: Manuela Springer, Schwendi: Birgit Rohmer, Emma Schoenacker, Waltraud Heinz, Rita Lerch, Hildegard Netzer
30 Jahre: Bad Schussenried: Winfried Batzill, Eberhardzell: Daniela Heinzler, Christian Uecker, Erolzheim: Kerstin Kalteis, Gerhard Föhr
35 Jahre: Bad Schussenried: Claudia Walz-Hofbaur, Luzia Wierling, Carola Wiek, Eberhardzell: Christa Koch, Michael Maucher, Erolzheim: Stefan Hecht, Riedlingen: Brigitte Hahn
40 Jahre: Biberach: Fritz Halder, Luise Halder, Hans-Joachim Wolf, Eberhardzell: Hans-Peter Landthaler, Erolzheim: Hannelore Seidel, Karl-Heinz Seidel, Laupheim: Kurt Russ, Manfred Rolser, Riedlingen: Franz Dreher, Gerhard Schwörer, Peter Schwörer jun.
45 Jahre: Biberach: Susanne Steiner, Günther Zenger, Erolzheim: Dieter Lehwald, Karl Högerle, Riedlingen: Franz-Xaver Breitfeld, Rot a. d. Rot: Alois Christ
50 Jahre: Eberhardzell: Franziska Kramer, Erolzheim: Christa Kammerlander, Marianne Schwarz, Riedlingen: Albert Holderried
60 Jahre: Riedlingen: Willi Weiß