MdL Dörflinger zu Gast beim DRK-Rettungsdienst
Der Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger (CDU) hat bei seiner Sommertour halt beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Biberach gemacht. Dörflinger informierte sich über die Abläufe im Rettungsdienst und Krankentransport sowie in der Integrierten Leitstelle Biberach und hob hierbei die Bedeutung einer dezentralen Leitstellen-Struktur hervor. Er ließ sich aber auch das Dilemma der Notfallsanitäter schildern.
Ausgestattet mit DRK-Dienstkleidung rückte der CDU-Politiker gleich zu Beginn seines Besuchs mit den Notfallsanitätern zu einem häuslichen Unfall aus. Dörflinger betonte, es sei gut und wichtig, auch einmal live dabei zu sein und zu sehen, wie die Arbeit vor Ort im Ernstfall konkret ablaufe. „Es hat mich beeindruckt, wie souverän und eingespielt die Rettungskräfte in ihrem Einsatz vorgegangen sind“, sagte Thomas Dörflinger.
Michael Mutschler, Geschäftsführer des Biberacher DRK-Rettungsdiensts, freut sich über das Interesse an den Abläufen im Rettungsdienst und begrüßte die Hospitation ausdrücklich. Thomas Dörflinger sei schließlich einer der Entscheidungsträger im Landtag. „Es ist uns wichtig, dass er sieht, wie bei uns die Fäden zusammenlaufen.“
Außerdem könne der Landtagsabgeordnete bei einem solchen Anlass auch auf Punkte aufmerksam gemacht werden, bei denen es in den Augen der DRK-Verantwortlichen Verbesserungsbedarf gebe. Stichwort: Notfallsanitäter, die in den meisten Fällen als Erstes vor Ort sind.
Mutschler verwies auf deren vollumfängliche Ausbildung. Trotz dieser dürften die Notfallsanitäter regelhaft in definierten Notfällen keine Medikamente verabreichen, um beispielsweis Schmerzen zu lindern. Dies sei bislang Aufgabe des Notarztes und diesem vorbehalten, erklärte Mutschler.
Da die Ausweitung des Notfallsanitäter-Aufgabenbereichs eine Angelegenheit des Bundes ist, sicherte Thomas Dörflinger die Unterstützung des Landes bei der entsprechenden Forderung des DRK zu. Es müsse dringend eine Lösung dafür gefunden werden, dass Notfallsanitäter am Einsatzort mehr Handlungsspielraum und insbesondere Rechtssicherheit bekommen, so Dörflinger.
Dr. Ralf Rothenbacher, Allgemeinmediziner in Biberach und Vorsitzender des hiesigen Bereichsausschusses für den Rettungsdienst, betonte, dass man zwar ein „sehr gut funktionierendes Notfallsystem“ habe. Um weiter schlagkräftig zu bleiben, sei aber auch politische Unterstützung notwendig. Unter anderem beim Thema Leitstellen. Hier hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Überlegungen gegeben, Strukturen anzupassen und möglicherweise Leitstellen zusammenzulegen – was nicht nur nach Meinung von Thomas Dörflinger wenig Sinn macht. Die Leitstellen vor Ort seien wichtig und sollen auch erhalten bleiben, sagte der Landtagsabgeordnete. Er glaube nicht, dass sich an der Anzahl der Leitstellen etwas ändere. Eine Aussage, die Michael Mutschler gerne zur Kenntnis nahm: „Wir hoffen, dass es so bleibt.“
Wichtiger sei vielmehr, dass die Leitstellen für eine noch bessere Vernetzung mit einer einheitlichen Technik ausgestattet werden. In Biberach sei das 2019 mit der Modernisierung der Leitstelle bereits passiert. Als weitere Herausforderung für die Zukunft nannte der Geschäftsführer des Biberacher DRK-Rettungsdiensts, geeignete Mitarbeiter zu finden. Derzeit sei man zwar gut aufgestellt. Aber es werde nicht einfacher, Personal für sich zu gewinnen, das im Rettungsdienst 24 Stunden, sieben Tage die Woche und an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sei.