Mehr Helfer, mehr gerettete Leben. Erste-Hilfe-App „FirstAED“ unterstützt die Prozesse der Rettungskette
Europäischer Tag des Notrufs am 11.2.: Das Rote Kreuz setzt auf das „Team der Lebensretter“
Schnell sein muss man, wenn man Menschenleben retten will. Zum Europäischen Tag des Notrufs am 11. Februar holt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Ersthelfer ins Rampenlicht – diejenigen, die am schnellsten helfen, als erste vor Ort sind, den Notruf wählen, lebensrettende Erste Hilfe leisten.
„Oft genug entscheiden diese ersten Minuten über Leben und Tod“, sagt Dr. Christopher Maier, Kreisverbandsarzt des DRK-Kreisverbands Biberach. „Und so schnell wir mit dem Rettungsdienst auch kommen, wir brauchen einige Minuten. In dieser Zeit hängt alles von den Ersthelfern ab.“ Ersthelfer sind in aller Regel medizinische Laien. Leute wie du und ich, die als erste merken, dass jemand in Not ist und medizinische Hilfe braucht.
Der erste wichtige Schritt: Die Ersthelfer müssen schnellstmöglich den Rettungsdienst alarmieren. Über die Notrufnummer 112. „Deswegen muss diese Nummer überall in der Bevölkerung bekannt sein“, betont Christopher Maier. „Darum geht es uns am Tag des Notrufs.“
Sobald der Notruf abgesetzt ist, können sich die Ersthelfer um den Patienten kümmern. Der Disponent der Leitstelle bleibt weiterhin am Telefon und kann die Ersthelfer auch dabei anleiten, was zu tun ist. Am besten sei es natürlich, wenn die Helfer selbst gute Kenntnisse in Erster Hilfe haben, sagt Maier: „Ein Rotkreuzkurs dauert einen Tag, kann aber unter Umständen ein ganzes Leben retten.“
Der 11. Februar wird jedes Jahr europaweit begangen als „Tag des europäischen Notrufs“. Er soll die Rufnummer 112 möglichst bekannt machen. Sie funktioniert auch dann, wenn man mit dem Handy eigentlich kein Netz hat: Bei einem Notruf wird automatisch jedes andere verfügbare Mobilfunknetz genutzt. Die Rettungsdienste erinnern an diesem Tag außerdem daran, wie wichtig es ist, dass Autofahrer eine Rettungsgasse bilden.
Der DRK-Kreisverband wirbt derzeit zusätzlich für ein Pilotprojekt, das am 11. Februar bereichsübergreifend unter anderem im Kreis Biberach startet: Wer fit ist in Erster Hilfe und reanimieren kann, soll sich beim DRK in einer App registrieren. Sobald die Leitstelle durch den Notruf erfährt, dass jemand wiederbelebt werden muss, kann sie über die App herausfinden, welche der registrierten und qualifizierten Ersthelfer aktuell den kürzesten Weg dorthin haben – und schickt sie los, zeitgleich mit dem Rettungsdienst und den Helfern vor Ort (HvO). Einer der drei alarmierten Helfer wird via App direkt zum nächstgelegenen Defibrillator gelotst, um diesen herbeizuholen. Zwei Helfer fahren direkt zur Einsatzstelle. Indem man die digitalen Möglichkeiten nutzt, wird das System der Alarmierung deutlich dynamischer.
„Wir freuen uns, wenn sich qualifizierte Menschen als Ersthelfer für die App bei uns melden“, sagt Michael Mutschler, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands. Melden sollen sich außerdem all jene, die wissen, wo sich ein mobiler externer Defibrillator befindet. Der DRK-Kreisverband kennt noch nicht alle Standorte, will sie aber flächendeckend erfassen und in den Systemen der Leitstelle hinterlegen. Die Meldung weiterer AED-Standorte erfolgt über ein Formular, welches auf drk-bc.de zur Verfügung steht.