DRK und Sana Klinikum sensibilisieren für Lebensrettung auf dem Wochenmarkt
Bei einer Aktion zur Woche der Wiederbelebung lernten Passanten lebensrettende Sofortmaßnahmen.
Wenn das Herz plötzlich stehen bleibt, ist jede Minute wertvoll. Doch was tun in solch einem Notfall? Genau zu dieser Frage haben der DRK-Kreisverband Biberach und das Sana Klinikum Biberach in der „Woche der Wiederbelebung“ auf dem Wochenmarkt in Biberach informiert. Ihr gemeinsames Ziel: Die Bevölkerung für den plötzlichen Herztod sensibilisieren, die Kenntnisse in Erster Hilfe auffrischen und Ängste nehmen.
Mit den Worten „Prüfen, Rufen, Drücken“ demonstrierten PD Dr. Sebastian Hafner, Chefarzt des Zentrums für Anästhesiologie am Biberacher Sana Klinikum, und Notärztin Dr. Marina Karic anschaulich das Vorgehen bei einer Reanimation: Zunächst prüfen, ob die bewusstlose Person ansprechbar ist und normal atmet. Wenn nicht, sofort den Rettungsdienst unter der Nummer 112 rufen und anschließend mit der Herzdruckmassage beginnen – fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs drücken, mindestens 100-mal pro Minute. Sollten weitere Personen anwesend sein, empfiehlt sich ein Wechsel nach circa zwei Minuten.
Um diese Worte möglichst lange im Gedächtnis der Interessierten zu verankern, wurde an einer Reanimationspuppe das Vorgehen bei einer Herzdruckmassage praxisnah geübt. Besonders erfreulich war, dass Menschen unterschiedlicher Altersstufen an der Aktion auf dem Wochenmarkt teilnahmen, denn der plötzliche Herztod kann Jung und Alt gleichermaßen treffen.
„Wer sofort mit der Reanimation beginnt, verkürzt das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Notarztes“, betonte PD Dr. Sebastian Hafner. „Jede Minute zählt, um einem Sauerstoffmangel der Organe und möglichen Gehirnschäden vorzubeugen.“ Hafner verwies darauf, dass die Disponentinnen und Disponenten der Integrierten Leitstelle telefonisch durch die Reanimation begleiten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Ängste, etwas falsch zu machen, seien unbegründet: „Falsch macht nur derjenige etwas, der gar nichts tut.“
Mit niederschwelligen Angeboten wie diesem leisten das DRK und die Sana Klinik einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den plötzlichen Herztod. „Fast 50 Prozent der Menschen in Deutschland sind nicht ausreichend auf den Notfall vorbereitet“, sagte DRK-Kreisausbildungsleiter Manfred Rommel. „Mit unserer Aktion kommen wir raus aus den Lehrsälen und mitten ins Leben.“ Zusätzlich klärte das DRK auf dem Wochenmarkt über den Hausnotruf, die Rotkreuzdose und die Defibrillatoren auf.
Gleichzeitig nutzten die Ärzte und DRK-Mitarbeitende die Möglichkeit, potenziell neue Mitglieder für das „Team der Lebensretter“ anzusprechen. Das Team besteht aktuell aus rund 280 Ersthelfern aus dem medizinischen Bereich oder aus der Blaulichtfamilie, die über einen aktuellen Erste-Hilfe-Kurs verfügen und zusätzlich eine Reanimations-Schulung absolviert haben. Sie werden ergänzend bei den Einsatzstichworten Herz-Kreislauf-Stillstand oder Atemstillstand alarmiert und reanimieren die Patienten bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen.
„Wir haben viele Menschen erreicht und konnten durch die praktische Übung Sicherheit vermitteln,“ zeigte sich Manfred Rommel zufrieden. „Nach der Aktion auf dem Marktplatz fühlten sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas sicherer im Umgang mit einer Reanimation, und wir konnten einige Ängste abbauen.“
Weitere Informationen:
Der DRK-Kreisverband Biberach bietet neben den bekannten Rotkreuz-Kursen auch spezielle Erste-Hilfe-Kurse zum Beispiel für Kinder oder Senioren an. Weitere Informationen hierzu gibt es bei Ute Krause unter 07351/1570-15 oder per E-Mail an ute.krause(at)drk-bc.de.