Foto: Elmar Grathwohl

Corhelper

Jede Sekunde zählt

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen. Pro Jahr sterben in Deutschland ca. 65.000 Menschen infolge eines Herz-Kreislauf-Stillstands. Und es kann jeden treffen. 

Bis der Rettungsdienst eintrifft, sind die Überlebenschancen oft nur noch minimal. Bereits nach kurzer Zeit treten irreversible Schäden im Gehirn auf. Ein Überleben ist nur möglich, wenn innerhalb der ersten Minuten mit lebensrettenden Maßnahmen begonnen wird.

Um das therapiefreie Intervall auf ein Minimum zu verkürzen, ist der DRK-Kreisverband Biberach seit 2024 Partner und auch Träger des Projekts „corhelper“. Die smartphonebasierte Alarmierung wurde in Biberach jedoch bereits am 11. Februar 2020 eingeführt.
„corhelper“ ergänzt mithilfe einer App das bewährte Helfer-vor-Ort-System. Die „corhelper“-Community besteht aus freiwilligen Ersthelfern mit medizinischen Kenntnissen. Sie erhalten Patienten mit Herzdruckmassage, Beatmung oder Defibrillation am Leben, bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen. Denn Wiederbelebungsmaßnahmen in den ersten drei bis fünf Minuten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand können die Überlebenschance verdoppeln bis vervierfachen.

AED-Kataster

Seit 2015 sammelt das DRK alle Hinweise, wo im Kreis bereits Defibrillatoren stationiert sind. Verzeichnet werden die Standorte in einer Datenbank, welche die Integrierte Leitstelle Biberach derzeit aufbaut. In der Fachsprache heißt das AED-Kataster, und die Biberacher sind in der Region unter den ersten, die ein solches Projekt voranbringen. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Ablauf im Notfall

1. Über die 112 wird ein Notfall gemeldet
2. Die Integrierte Leitstelle nimmt die Daten des Notfalls auf
3. Notarzt und Rettungswagen werden alarmiert
4. Parallel zur Alarmierung des Rettungsdienstes wird über das System „corhelper“ nach Ersthelfern in der Nähe des Notfallorts gesucht.
5. Die gefundenen Ersthelfer werden alarmiert.
6. Durch eine schrittweise, optionale Erweiterung des Alarmierungsradius kann sichergestellt werden, dass diejenigen „corhelper“ (Helfer), die sich in der direkten Nähe des Notfallortes befinden, die Möglichkeit haben, den Einsatz zuerst anzunehmen.
„corhelper“ ermöglicht es, verschiedene Rollen für einen Einsatz zu vergeben. So ist es in Reanimationssituationen beispielsweise denkbar, dass der erste Helfer direkt zum Notfallort geschickt wird, ein zweiter zu einem nahegelegenen AED und von dort aus weiter zum Notfallort.
7. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes führen die Ersthelfer die Herz-Druck-Massage durch und können falls nötig auch defibrillieren. Die Überlebenschancen des Patienten können so um ein Vielfaches erhöht werden.  

Bei alledem werden natürlich die Vorgaben des Datenschutzes eingehalten.

So wirst Du „corhelper“

Gehörst Du zu den Menschen, die in Sachen Wiederbelebung geschult, bislang aber nicht Teil der Alarmierungskette in Notfällen sind? Dann komm in die „corhelper”-Community. Gemeinsam können wir jährlich mehrere Hundert Leben in Deutschland retten. Und solltest Du bislang nicht geschult sein: Wir machen Dich gerne fit in Erster Hilfe.

Ansprechpartner

Corhelper

Telefon 07351 1570-0
corhelper(at)drk-bc(dot)de

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