Biberacher Impfzentrum nimmt Betrieb auf
Stadt und DRK bieten regelmäßig Corona-Impfungen in der Stadthalle an.
Um die rasant steigende Nachfrage nach Corona-Impfungen bedienen zu können, gibt es in Biberach nun ein Impfzentrum im Hans-Liebherr-Saal der Stadthalle. Betrieben wird es in Kooperation von Stadt und DRK-Kreisverband. An sechs Tagen die Woche wird dort geimpft. Denn Oberbürgermeister Norbert Zeidler und DRK-Geschäftsführer Michael Mutschler sind sich einig: Impfen ist der einzige Weg, um der Pandemie langfristig die Stirn zu bieten.
Nachdem zum 30. September das Kreisimpfzentrum in Ummendorf seine Pforten geschlossen hat, liegt die Verantwortung für die Corona-Impfung primär in den Händen der Hausärzte. Unterstützt werden sie dabei von mobilen Impfteams, die niederschwellige Impfangebote vor Ort machen. „Nachdem die Nachfrage nach Corona-Impfungen in den letzten Wochen rasant gestiegen ist und unsere mobilen Aktionen beinahe überrannt wurden, war für uns schnell klar: Wir brauchen wieder ein regelmäßiges und verlässliches Impfangebot in der Region“, so Michael Mutschler.
Ein ähnliches Ansinnen gab es auch bei der Stadt Biberach. Zwar sei man seitens der Stadt eigentlich nicht zuständig für das Thema Impfen, erläutert Oberbürgermeister Norbert Zeidler, „aber ich halte es in Zeiten wie diesen für äußerst unangebracht, sich hinter fehlenden Zuständigkeiten zu verschanzen“. Man benötige ein verlässliches Impfangebot für die Bevölkerung. Nur so könne man der Pandemie langfristig die Stirn bieten. „Als Stadt sehen wir uns hier auch in der moralischen Verantwortung zu helfen wo wir können", so Zeidler. Dies gelte insbesondere auch mit Blick auf den rasanten Anstieg der Inzidenzen im Landkreis.
Die ersten regelmäßigen Impfaktionen in Kooperation von Stadt und DRK fanden im Biberacher Rathaus statt. Allerdings zeigte sich schnell: Der Andrang übersteigt die Kapazitäten der Räumlichkeiten bei weitem. Mehr als 200 Impfungen wurden teilweise pro Termin verabreicht. Daher entschied Zeidler, das Angebot in den Hans-Liebherr-Saal der Biberacher Stadthalle zu verlagern. „Hier haben wir deutlich mehr Platz als im Rathaus. Zudem ist der Impfbetrieb von den regulären Dienstleistungen im Rathaus getrennt“, erläutert Zeidler.
Michael Mutschler zeigt sich sehr glücklich über diese neue Lösung: „Das Impfzentrum, das hier in Biberach entstanden ist, bildet eine ideale und dringend notwendige Ergänzung zu unseren mobilen Impfaktionen und zu den Impfangeboten der Hausärzte. Ich bin der Stadt Biberach sehr dankbar, dass wir in kürzester Zeit und völlig unbürokratisch gemeinsam diese Struktur aufgebaut haben.“ Bei einem kurzen Besuch im Impfzentrum dankten Norbert Zeidler und Michael Mutschler allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Impfteams und der DRK-Bereitschaft. Diese hatte den zum Teil im Freien Wartenden spontan Tee angeboten. „Wir alle sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet für die Arbeit, die Sie hier mit hohem persönlichem Engagement und Einsatz leisten.“
Am Samstag wurden im Biberacher Impfzentrum 204 Menschen geimpft (75 Erstimpfungen, 37 Zweitimpfungen und 92 Booster-Impfungen). Zeidler und Mutschler zeigen sich zufrieden mit dieser ersten Bilanz, finden jedoch angesichts der aktuellen Entwicklung auch mahnende Worte: „Es gibt für uns als Gesellschaft nur eine Möglichkeit, um der Pandemie langfristig die Stirn zu bieten: eine flächendeckende Impfung der Bevölkerung. Daher unsere nachdrückliche Bitte: Lassen Sie sich impfen.“
Geimpft wird im Hans-Liebherr-Saal in der Stadthalle montags bis freitags von 17 bis 19 Uhr sowie an Samstagen von 9 bis 12 Uhr. Es werden Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen angeboten und die Impfstoffe von Biontec, Moderna sowie Johnson & Johnson verabreicht. Eine Terminvereinbarung ist nicht nötig. Mitgebracht werden sollte der Personalausweis, die Krankenversichertenkarte sowie wenn möglich der Impfpass.