DRK setzt auf moderne Beatmungstechnik
Mit neuen Rettungsmitteln im Wert von rund 255 000 Euro stattet der DRK-Kreisverband Biberach dieser Tage seine Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge aus. Es handelt sich dabei um Beatmungsgeräte und Perfusoren (sogenannte Spritzenpumpen) der neuesten Generation.
Beatmungsgeräte haben während der Corona-Pandemie eine Art traurige Beliebtheit erlangt, drohten sie doch zu einem knappen Gut zu werden. Gebraucht werden sie aber nicht nur zur Versorgung der Covid-19-Patienten, auch beim Rettungsdienst des DRK im Kreis Biberach kommen mobile Beatmungsgeräte rund 250 Mal im Jahr bei Reanimationen und Verkehrsunfällen zum Einsatz, schätzt der Geschäftsführer des Rettungsdiensts, Michael Mutschler.
Bislang arbeiteten die Einsatzkräfte mit rund zehn Jahre alten und etwa acht Kilogramm schweren Beatmungsgeräten. „Wir wollten diese eigentlich schon vor zwei Jahren ersetzen, wussten aber, dass die Firma Draeger nun ein völlig neues Gerät auf den Markt bringt“, so Mutschler, „deshalb haben wir beschlossen, darauf zu warten.“
Vor einigen Wochen sind die neuen Beatmungsgeräte vom Typ Oxylog VE 300, Stückpreis rund 13 000 Euro, beim DRK in Biberach eingetroffen. Insgesamt 17 davon wurden beschafft, für alle zwölf DRK-Rettungswagen im Landkreis sowie für die fünf Notarzteinsatzfahrzeuge. „Während der Hochphase der Corona-Pandemie haben wir fünf Geräte an die Sana-Klinik ausgeliehen. Das war eine glückliche Fügung“, sagt Mutschler. Inzwischen sind die Beatmungsgeräte in den Fahrzeugen, und in den nächsten Tagen stehen Schulungen für Rettungspersonal und Notärzte an, sodass die Geräte ab Mitte Juli im Einsatz verwendet werden können.
Die Vorteile liegen laut Adrian Filser, operativer Leiter der DRK-Rettungswache Biberach, auf der Hand. Neben dem geringen Gewicht („ein Quantensprung“) sind es vor allem die einfache und sichere Bedienbarkeit per Touchscreen sowie die programmierten Einstellungen für verschiedene Notfallbilder. Einen Unterschied macht es ebenfalls aus, ob ein Erwachsener oder ein Kind beatmet werden muss. Auch dafür gibt es Voreinstellungen. „Ich muss also nicht erst lange an irgendwelchen Knöpfen drehen, das Gerät ist in kürzester Zeit einsatzbereit“, sagt Filser.
Ein weiterer Vorteil des neuen Beatmungsgeräts ist auch, dass es für die Telemedizin gerüstet ist. „Es kann bereits aus dem Rettungswagen Patientendaten an die Klinik schicken und mit anderen Geräten interagieren“, sagt Mutschler. Eines dieser Geräte ist beispielsweise ein Perfusor. Mit dieser Spritzenpumpe können einem Intensivpatienten oder nach einer erfolgten Reanimation bestimmte Medikamente in sehr geringen Dosen verabreicht werden.
Auch hier hat das DRK 17 Geräte zum Preis von rund 2000 Euro angeschafft. „Diese sind in der Lage, mit dem neuen Beatmungsgerät zu kommunizieren, sodass sich beide Geräte in ihrer Funktion aufeinander abstimmen können“, sagt Mutschler. Finanziert wurde die große Anschaffung aus Mitteln der Krankenkassen, die Kostenträger des DRK-Rettungsdiensts sind. Der größte davon ist die AOK.