Die Rotkreuzdose ist deutschlandweit 300.000-mal verteilt worden
In mehr als 80 Landkreisen gibt es mittlerweile die Rotkreuzdose.
Was im Frühjahr 2017 in Biberach seinen Anfang nahm, hat sich längst in ganz Deutschland einen Namen gemacht: Die Rotkreuzdose, die für den Notfall alles Wichtige kompakt bereithält, ist 300.000-mal verteilt worden.
Die Idee stammt ursprünglich aus England. Der Grundgedanke dahinter ist genauso einfach wie wichtig: Helfer sollen in Notsituationen schnell und unkompliziert auf wichtige Informationen zugreifen können. Denn Rettungskräfte stellen oft Fragen zu lebenswichtigen Themen – die aber nicht immer beantwortet werden können. Dann soll die im Kühlschrank platzierte Rotkreuzdose helfen. Sie hält auf einem Datenblatt alles Wichtige für den Notfall bereit: Gesundheitsdaten, Medikamentenplan, Kontaktdaten von Hausarzt, Pflegedienst und Angehörigen.
Vor vier Jahren wurde das Projekt auf Initiative des Stadtseniorenrats Biberach in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Biberach aufgegriffen und umgesetzt. Sechs Monate lang war der Startschuss seinerzeit vorbereitet worden, dann konnten in Biberach die ersten Rotkreuzdosen in Empfang genommen werden. Binnen kürzester Zeit wussten die Verantwortlichen, dass es die richtige Entscheidung war, auf die kleinen Dosen zu setzen. Die Resonanz war überwältigend, die Nachfrage ist bis heute hoch.
Mittlerweile geben Rotkreuzverbände die Dosen in mehr als 80 Landkreisen in ganz Deutschland aus – von Freiburg bis Rostock. Der DRK-Kreisverband Biberach braucht deshalb verlässliche Partner, die ihn bei dem Projekt unterstützen. Dazu gehört der Heggbacher Werkstattverbund der St. Elisabeth-Stiftung. In der Werkstatt für behinderte Menschen Biberach mit Hauptstandort in Birkenhard werden die Rotkreuzdosen angeliefert. Die Beschäftigten bestücken die Dosen mit Datenblättern und jeweils zwei Hinweisaufklebern, die später an die Wohnungstür sowie an den Kühlschrank geklebt werden. Anschließend gehen die Rotkreuzdosen in den Versand.
„Wir sind froh, bei diesem wichtigen Projekt mit der Werkstatt für behinderte Menschen einen Partner an der Seite zu haben, der für Qualität und Pünktlichkeit steht“, sagt Ralph Madlener vom DRK-Kreisverband Biberach. Stefan Spieler, Niederlassungsleitung Produktion & Dienstleistung in der Werkstatt für behinderte Menschen Biberach, betont, wie wichtig es ist, dass auch Menschen mit Unterstützungsbedarf etwas Greifbares schaffen und Sinnvolles bewirken. „Die Rotkreuzdose ist dafür eine tolle Gelegenheit.“ Den Beschäftigten gebe die Mitarbeit an einem solchen Projekt nicht nur Selbstbewusstsein, sondern generell das Bewusstsein, einen Platz in dieser Welt zu haben: „Und das Gefühl, Teil einer Idee zu sein, die in Notsituationen eine große Hilfe ist.“
Weitere Infos gibt es unter www.rotkreuzdose.de. Dort sind auch alle Ausgabestellen aufgelistet.