Vier Einsätze für DRK-Drohnenstaffel
Samstag und Sonntag kamen die Ehrenamtlichen mit den Fluggeräten kaum zum Durchschnaufen Seit Januar gibt es beim DRK-Kreisverband Biberach eine Drohnenstaffel. Rund ein Dutzend Einsätze waren es im ersten halben Jahr – bis zum vergangenen Wochenende. Da folgten die Alarmierungen plötzlich dicht auf dicht: Insgesamt vier Mal packten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ihre Fluggeräte und fuhren zu Einsätzen in Mittelbuch und Maselheim sowie zweimal zur Überlandhilfe bei einem Großeinsatz in Heidenheim.
Die Multikopter des DRK-Kreisverbands sind mit Wärmebildkameras ausgestattet. Damit können sie aus der Luft viel leisten. „Bei Maselheim und Heidenheim haben wir jeweils bei der Suche nach einer vermissten Person geholfen“, berichtet Alexander Schirmer. Er ist beim DRK-Kreisverband stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter und hat das Drohnenstaffel-Projekt mit vorangebracht; bei drei der Einsätze am Wochenende war er selbst mit dabei. Bei beiden Personensuchen gab es ein gutes Ende – die Vermissten wurden gefunden. Der Einsatz in Mittelbuch stand im Zusammenhang mit einem Brand in der Nacht davor. Das DRK hat mit seinen Luftaufnahmen die Polizei dabei unterstützt, zusätzliche Erkenntnisse über den Brand zu erhalten.
In der Summe wurde es für einige Ehrenamtliche ein unruhiges Wochenende mit eher wenig Schlaf, berichtet Schirmer. Bis zu 16 Aktive waren gleichzeitig in Einsätzen. „Am Samstag ging es frühmorgens in Mittelbuch los, das war die Staffel Erolzheim mit sechs Leuten. Nachmittags gegen halb drei sind wir nach Heidenheim gerufen worden, dort hat man die Suche nachts um zwei abgebrochen, auch das waren die Erolzheimer mit im Einsatz“, berichtet Schirmer. „Gegen vier lagen wir im Bett.“ Ein anderes Team war parallel am Samstagabend in Maselheim. Hier haben zwei Drohnenstaffeln aus Biberach sowie die Staffel Riedlingen mitgearbeitet – drei Drohnen, zehn Helfer. Sonntagabend bat erneut die Einsatzleitung aus Heidenheim um Überlandhilfe. Mehrere Teams des Kreisverbands Biberach machten sich mit drei Drohnen auf den Weg. Kurz vor dem Ziel erreichte sie dann die gute Nachricht: Der Vermisste war lebendig gefunden worden, dank neuer Hinweise und einer Hundestaffel. Der insgesamt viertägige Großeinsatz in Heidenheim war damit beendet. Sonst hätten die Biberacher erneut gern ihren Schlaf geopfert.
„Es spricht sich inzwischen herum, dass es uns gibt und was wir leisten können“, sagt Alexander Schirmer zu den neuerdings steigenden Einsatzzahlen. „Ich finde es auch gut zu sehen, dass unser Konzept funktioniert: Wir haben die Drohnen ja auf mehrere Standorte im Landkreis verteilt, entlang der Ost-West-Achse. So haben wir kurze Wege in jede Richtung. Wir können zwei Drohnen im Landkreis nutzen und trotzdem auch noch mit zwei Drohnen Überlandhilfe leisten, wenn wir gebraucht werden.“ Der DRK-Kreisverband hat sich 2019 fast ein Jahr lang vorbereitet, um Piloten und Teams für die kleinen Fluggeräte fit zu machen, und rund 30.000 Euro in die Multikopter investiert.